Kennst du das auch?
Du bist Mama und hast ständig ein schlechtes Gewissen. Einfach weil du Mama bist.
Wenn du berufstätig bist, dann deswegen, weil du deine Kinder womöglich vernachlässigst. Wenn du nicht berufstätig bist, dann reden dir andere vielleicht ein, dass du langweilig bist oder nicht im Trend der Zeit.
Wenn du fünf Kinder in die Welt setzt, dann sind das zu viele, um sich richtig zu kümmern und finanziell zu versorgen und wenn du dich für ein Einzelkind entscheidest, dann ziehst du einen Egoisten heran. Oder denkst selbst zu viel an deine Freiheit.
Irgendwelche Leute meckern immer. Aber am meisten meckern Mütter über sich selbst. Weil sie häufig denken, dass sie nie gut genug für ihr Kind sind.
Lucie Marshall – Autorin des Buches „Mit High Heels in den Kreißsaal“ (ähmm…mal nebenbei bemerkt – das könnte mir auch passieren, wenn die Wehen während eines Shootings einsetzen 🙂 ) sagt STOPP liebe Mamas.
Schreibt einfach mal auf, was ihr gut macht. Was andere Mamis gut machen. Eigenlob stinkt? Nun ja – ständig an sich zweifeln ist auch nicht toll.
Bambini wollen eh lieber glückliche statt perfekte Mamis.
Ob ich mitmachen möchte? Klar. Aber ich werde nicht nur mich selbst loben, sondern auch andere Mütter, von denen ich mir etwas abgucke oder die ich bewundere.
Fangen wir also mal an.
- Die Mama vom besten Freund meines Sohnes
Die ist echt cool. Fragt, ob sie meinen Mini Chef für eine Regentour abholen darf. Ich bin froh, dass ich meine Füße bei dem Wetter nicht vor die Tür setzen brauche.
Sie geht mit den beiden Jungs durch den Matsch und lässt sie mit Gummistiefel durch Pfützen laufen und Wasserschlachten machen.
Das Söhnchen wird mir zwei Stunden später ein wenig ausgepowert aber glücklich grinsend zurück gebracht. So wie der die ganze Zeit fröhlich gekreischt haben soll, hab ich zu Hause wohl richtig was verpasst.
- Befreundete Eltern von Geschwisterkindern
Wie machen wir das denn bloß, wenn Leon eine Schwester bekommt? Nicht, dass wir unsere Kinder aus Versehen vergleichen oder ein Lieblingskind haben.
Gute Freunde werden vor uns Eltern. Und dann bekomme ich am Silvesterabend vor drei Jahren einen auf den Deckel. Ich schwärme in meiner Spontanität davon, wie süß ich „besonders den Kleinen“ finde. Da erklärt mir sein Papa, dass ich den Großen damit verletze – der würde doch daneben stehen. Ups. Stimmt!
Und das ist eins ihrer Geheimnisse dafür, wieso sich deren Kids so gut verstehen. Ihre Eltern loben und lieben beide gleichzeitig. Von jedem Kind werden die Stärken hervorgehoben. Es wird nie verglichen. Das find ich gut.
Diese liebenswürdige Family ist mein Vorbild fürs Leben mit dem Töchterchen, das Anfang Februar 2015 unser Nest vollständig machen wird.
- na gut, dann auch mal ein paar Dinge, für die ich mich loben würde:
- Mama entschuldigt sich
Schimpfen muss ich mit Leon echt sehr selten. Einmal bin ich jedoch wegen anderer Probleme von außen genervt und meckere wesentlich schneller und öfter mit dem Mini Chef.
Tut mir wie immer etwas später total leid und dann stell ich mich vors Söhnchen und erzähle ihm einfach, wieso ich heute schlechte Laune habe und dass es mir dann schwerer fällt, geduldig zu sein, wenn er nicht gehorcht.
Nach ein paar Entschuldigungen versichere ich ihm, dass ich ihn auch dann über alles liebe, wenn ich meckere. Die Reaktion vom Mini Chef ist wie immer cool. Ja ja, Mama, ist doch alles gut.
- Mama erzieht zum Freidenker
Man sagt ja, dass man seine eigenen Kinder – ob man es will oder nicht – automatisch so erzieht, wie man selbst aufgewachsen ist.
Das war immer meine größte Sorge, da ich mit einer Menge Gewalt und so gut wie gar keiner Möglichkeit zur freien Entfaltung groß geworden bin. Deswegen bin ich doch ein ganz kleines bisschen stolz auf mich, dass mir das super gelingt, anders zu sein.
Die Art wie Leon aufwächst ist sogar total gegensätzlich zu meiner Kindheit. Eine Freundin, die schon mal auf den Mini Chef aufpasst, meinte kürzlich, dass der Sohnemann total entspannt, pflegeleicht und relaxed ist, aber man doch feststellt, dass er ein bisschen verwöhnt wird und zu Hause viele Freiheiten genießt.
Hey – ist doch super. Besser als ein total eingeschüchtertes Kind. So war ich nämlich früher häufig woanders. Trotz meiner rheinländischen Frohnatur, die ich im Blut habe.
So, das war`s dann aber auch heute mit Selbstbeweihräucherung.
Bin gespannt auf andere Beiträge zur Blogparade und wünsche jetzt erstmal nen guten Rutsch und alles Gute fürs Jahr 2015.
Elischeba
Location Fotos: Romantik Hotel Kieler Kaufmann, Siku und Oldtimer Museum in Stadtlohn (Münsterland, NRW), Romantik Hotel Landgoed de Holtweijde in Lattrop und privat