Juni 2012. Ich habe einen zarten Säugling auf dem Arm, der circa alle zwei Stunden gestillt werden möchte und tagsüber viel schläft.
Manchmal muss ich auch ein bisschen raten. Weint mein Baby nun, weil es müde ist? Oder hat es doch schon wieder Hunger? Einfach mal ausprobieren. Bei jeder Bewegung, die es Richtung Mobile macht, bin ich begeistert. Wow, der Kleine versucht bewusst dahin zu greifen.
Juni 2014. Mein Mini Chef sagt mir genau wo`s lang geht. Leon ist gerade zwei Jahre jung geworden und hat klare Vorstellungen vom Leben. Heute möchte er bitte zum Spielplatz gebracht werden.
Rutschen und Toben mit seinem besten Freund. Morgen möchte er im Sandkasten vorm Haus spielen. Und übermorgen ist unserem kleinen Prinzen nach Schwimmen gehen.
Nein, Mama. Sojajoghurt ist kein Nachtisch. Den kannst du selbst essen. Bitte was richtiges bringen.
So schnell geht das. Und jetzt laufen die Vorbereitungen auf die KITA. Am 20. August 2014 geht`s los.
Beim Vorgespräch mit allen Eltern falle ich erstmal gleich unangenehm auf. Wir sind die einzigen, die zu spät kommen. Es sind tatsächlich nur drei Minuten – aber die anderen sitzen bereits vorbildlich mit Notizzetteln auf kleinen Stühlen. Wir haben nichts zum Schreiben dabei, aber dafür als einzige der Runde unseren quirligen Anhang mit im Schlepptau. Und das nach 20 Uhr.
Während die anderen Eltern tiefgründige Fragen parat haben, möchte ich nur wissen, ob der Kindergarten auch in den Herbstferien offen hat. Yes. Geht klar.
Wie bereitet man sich auf die KITA vor? Wie allgemein üblich erhalten auch wir eine Checkliste.
Dazu zählen Turnschläppchen, Matschhose, Stiefel, Ersatzkleidung, Windeln, Feuchttücher, Stiefelsocken im Winter, Sonnenschutz im Sommer (Hut oder Kappe) und Sportkleidung in einem Turnbeutel.
Außerdem muss die Kleidung mit dem Namen des Kindes beschriftet werden. Da wir drei Leon`s in der KITA haben, in unserem Fall auch mit Nachnamen.
Wie das geht, habe ich von einer anderen Mama auf dem Spielplatz erfahren, wo ich nebenbei immer noch so einiges dazulernen kann. Auf Ebay könnte man Wäscheetiketten mit dem Namen des Kindes anfertigen lassen. 50 Stück circa sieben Euro. Praktisch. Was es alles gibt.
Zum gemeinsamen Frühstück sollen wir unseren Kids ein paar gesunde Leckereien einpacken. Wie zum Beispiel geschmierte Butterbrote, ein bisschen Obst oder Tomaten. Nun ja – wahrscheinlich wird es morgens auch mal hektisch zugehen. Und dann kriegt der kleine Mann Reiswaffeln oder Müsliriegel anstelle liebevoll geschmierter Brote ins Gepäck.
Schön finde ich die geplanten Hausbesuche der Erzieherinnen, damit diese die Kinder einmal in ihrer gewohnten Umgebung kennen lernen. Unserer findet bereits nächste Woche statt – ich bin schon mächtig gespannt darauf und werde, wie vom Team gewünscht, vorher den Fragebogen zu Leons Vorlieben ausfüllen.
Während eine andere Mutter jammert, dass sie das Stillen aufgrund der Innigkeit mit dem Baby vermisst, habe ich kurzzeitig ein schlechtes Gewissen, da ich das Stillen manchmal aufgrund meiner damals besonders weiblichen Figur vermisse.
Das Thema „Loslassen“ ist auch ein Thema bei der Vorbereitung auf die Kita. Wir machen uns diesbezüglich wenig Sorgen, da der Mini Chef auf diversen Reisen bereits mit großer Freude die Kinderbetreuung angenommen hat.
Lag besonders an dem großen Angebot zum Spielen und den herzlichen und aufmerksamen Betreuerinnen – der kleine Mann hatte immer großen Spaß.
In unserem Kindergarten wird die Eingewöhnung neben einem vorherigen Schnuppernachmittag auch so gehandhabt, dass die Eltern zwei Wochen lang eine Stunde mit ihrem Kind vorbeikommen und dann mit ihrem Kind auch wieder zusammen nach Hause gehen.
Viel lieber wäre es mir, wenn die Mutter mit ihrem Kind zusammen eine Stunde vor Ort ist und die Situation entscheidet, ob sie das Kind noch ein bisschen alleine da lässt oder wieder mitnimmt.
Mein Leon wird nämlich liebend gern alleine bis Mittags da bleiben. Auch schon am ersten Tag. Immerhin wird ja auch von Anfang an voll bezahlt – wer gut verdient, legt zum Beispiel für eine 45 Stundenwoche monatlich um die 350 Euro auf den Tisch.
Eltern von einem Zehnjährigen haben mir gesagt, dass sich der Preis in den letzten Jahren mehr als verdreifacht hat.
Wie kann man die Kinder denn sonst noch behutsam vorbereiten? Du kannst mit deinem Schatz zusammen Bücher über den Kindergarten gucken und ihm erklären, dass er bald ein paar Stunden ohne Mama in dieses Spielparadies gehen darf. Du kannst deinem Kind vorschwärmen, dass es da viel lernen kann, tolle neue Freunde findet und eine Menge Spaß hat.
Einfacher ist das Loslassen, wenn man das Kind vorher schon mal zwei, drei Stunden bei Freunden gelassen hat und es die Erfahrung gemacht hat, dass Mama und Papa immer wieder kommen und nur mal ein paar Stunden weg sind.
Hat dein Kind ein Lieblingskuscheltier? Oder ein Spielzeug, das es besonders mag? Auch solche Dinge kann man einfach in den Rucksack der kleinen Prinzessin oder des Mini Chefs beigeben. Je mehr Gefühle von Vertrautheit da sind, desto besser.
Auf jeden Fall freue ich mich auf die Kita. Mein sehr geselliger Sohn hat ein paar spaßige Stunden am Vormittag und ich kann zügig meine Sachen weg arbeiten und nachmittags Zeit für den kleinen Mann haben. Oder auch einfach mal die Seele baumeln lassen und nach zwei Jahren mal wieder zur Kosmetikerin um die Ecke gehen. Langeweile bekommt sicher keiner von uns. Weder Leon noch ich.
Genießt das momentane Traumwetter und bis bald mal wieder.
Elischeba
Artikel Empfehung: mein Video über Urlaub in Kroatien mit Kinderbetreuung
Elke und Frank
7. Juni 2014 at 17:01 (11 Jahren ago)Elischeba, wir lieben deinen Schreibstil und deinen Blog 🙂 du hast auch wieder sehr schöne Fotos gepostet!
Na, dem kleinen Mann dann viel Spaß in der KITA … das klappt schon!
marina
7. Juni 2014 at 18:50 (11 Jahren ago)schöner artikel – beim abholen der kids sollte man aber nie zu spät kommen – das mögen erzieherinnen gar nicht – nicht mal drei minuten 🙂