Mein Mann Pierre schmunzelt. Ich schlage ihm vor, dass wir einfach alle zwei Jahre ein Baby kriegen, damit er jedes Jahr vier Wochen am Stück bei seinen Kindern sein kann.
Unser erstes Kind Leon wurde am 21. Mai 2012 geboren. Danach hatte Pierre direkt einen ganzen Monat frei. Das war auch für mich eine super Hilfe. Pierre hat eingekauft, gekocht (bei ihm schmeckt es fantastisch – bei mir wird man einfach nur satt 😉 ) und hat den Zwerg hin und wieder gewickelt.
Aber vor allem war es toll, die ersten vier Wochen gemeinsam zu erleben. Sich mit etwas Ruhe an die neue Lebenssituation heranzutasten.
Ab dem 21. Mai 2013 hatte er wieder vier Wochen frei – und Leon 24 Stunden lang Papa pur.
Was wir ein Jahr später gemacht haben? Emily auf die Welt gebracht. Und somit hatte Pierre schon wieder vier Wochen frei. Na, jetzt könnt ihr rechnen. Im Februar 2016 noch mal für vier Wochen für Emily frei und für das Jahr 2017 einfach ein neues Baby machen (Spaß).
Wer sich richtig freuen darf: Alle Eltern, deren Kind ab dem 01. Juli 2015 auf die Welt kommt. Denn dann gilt das ElterngeldPlus und das ist richtig klasse.
Früher war es üblich, dass sich überwiegend die Mutter um die Kinder kümmert. Doch heute haben sich die Rollen gewandelt – Väter, die sich Elternzeit nehmen, um eine intensive Zeit mit dem Nachwuchs zu genießen, sind sogar richtig hip.
Aber natürlich profitieren auch Mütter von den neuen Regelungen. So wird es künftig für Mütter und Väter einfacher, Beruf und Familie zu kombinieren.
Was sich ändert? Nun, der Bezug des bisherigen Elterngeldes ist weiterhin möglich – allerdings darf dabei ein Teilzeitumfang von bis zu 30 Wochenstunden nicht überschritten werden.
Ihr könnt euch zwischen dem Bezug von Elterngeld oder von ElterngeldPlus entscheiden.
So könnt ihr mit den Neuregelungen länger Elterngeld beziehen, wenn ihr nach der Geburt eines Kindes Teilzeit arbeitet.
Künftig ist es für euch möglich, das ElterngeldPlus doppelt so lange zu erhalten.
Das könnte in der Praxis so aussehen: Aus einem Elterngeldmonat werden zwei ElterngeldPlus-Monate.
So könnt ihr das Elterngeldbudget besser ausschöpfen und habt die Möglichkeit, über den 14. Lebensmonat hinaus Job und Familie besser zu vereinbaren.
Teilt ihr euch als Eltern die Betreuung eures Kindes und arbeitet parallel für vier Monate zwischen 25 und 30 Wochenstunden, dann erhaltet ihr zudem den Partnerschaftsbonus in Form von jeweils vier zusätzlichen ElterngeldPlus-Monaten.
Du bist alleinerziehend? Hey, dann profitierst du ebenfalls vom ElterngeldPlus, denn du kannst die neuen Regelungen in gleicher Weise nutzen.
Da jede Situation anders ist, empfehle ich dir, den kostenlosen Elterngeldrechner zu nutzen.
Ich finde es klasse, dass der Staat immer mehr für Familien tut. Meine Entbindung mit Emily war so überwältigend und schön, dass ich mir noch im Kreißsaal gedacht habe, dass ich das Wunder der Geburt noch mal erleben könnte.
Und mit den neuen Regelungen wird das alles noch verlockender… 🙂
Bis bald wieder und sonnige Grüße von Elischeba
Disclaimer: mein Artikel ist in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstanden
Reinhard
30. Juni 2015 at 17:24 (9 Jahren ago)das EterngeldPlus ist sicherlich eine interessante Alternative zum klassischen Elterngeld. … und als Vater mehr Zeit für die Famile zu haben, ist ganz sicher sehr wünschenswert ! Nur bei der praktischen Umsetzung über die Teilzeitlösung hab ich ein mulmiges Gefühl in Hinblick auf die langfristigen Karrierechancen und damit verbunden auf das Familieneinkommen.
Für Väter, die ihre Karriereplanung weitgehend abgeschlossen haben, ist der vorübergehende Wechsel auf eine Teilzeitstelle sicher praktikabel. Väter, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen und Väter, die auf der Karriereleiter bereits sehr weit nach oben gekommen sind (Management, Hauptabteilungsleiter, Bereichsleiter oder Geschäfstführer) haben damit wesentlich größere Probleme.
Leider ist es in den meisten Firmen immer noch ein großes Karriererisiko von einem Full-Time-Job auf eine Teilzeitstelle zu wechseln. … aus welchen Gründen auch immer. Deshalb ist es meiner Meinung nach extrem wichtig, sich die Sache genau durchzurechnen und wenn man den Weg geht, sich die Rückkehr auf die „alte“ Vollzeitstelle vertraglich garantieren zu lassen.
Jana
1. Juli 2015 at 10:35 (9 Jahren ago)sehr informativer und hilfreicher Artikel – Danke sehr – und ein weiteres Baby würde ich gern auf deinem Blog sehen 🙂