Zugegeben, hätte man mich zwei Tage nach der Entbindung allein mit einem Säugling aus dem Krankenhaus nach Hause geschickt, hätte ich mich etwas hilflos gefühlt. Wie gut, dass mein Schatz Pierre direkt nach der Geburt vier Wochen Elternzeit nehmen konnte. Wir drei konnten uns hervorragend an die neue Zeit gewöhnen und uns gegenseitig unterstützen.

ich wars nicht
Fotografin: Elischeba Wilde

Doch nun war ich ab dem 18. Juni 2012 auf mich allein gestellt. Wie ich damit zurecht gekommen bin? Nun, wenn Frau einmal in der Situation drin steckt, dann ist alles nur halb so wild. Diese Erkenntnis habe ich vom Leben bereits mehrfach gelernt.

Lebensmittel einzukaufen macht mit Leon sogar noch mehr Spaß. Auf dem Wochenmarkt musste ich an jedem Stand den Kinderwagen rumdrehen, so dass die Verkäufer unser Baby bewundern konnten. Bis jetzt konnte ich meine Touren so abpassen, dass ich nicht bei Regen los musste.

lachen in Woche fuenf
Fotografin: Elischeba Wilde

Außerdem bin ich mit Leon bei der U 3 gewesen – das ist eine Standarduntersuchung, welche in der vierten bis sechsten Woche nach der Entbindung stattfindet. Allerdings hatte mein kleiner Schatz wenig Bock darauf und hat das auch deutlich gezeigt. Als wenn er sagen wollte: „Ach Mama, ich bin eh gesund, musst du mich hier hinschleppen?“

„Können Sie Leon dann bitte ausziehen und auf das Tuch legen?“ fragte mich die Helferin. Soweit so gut. Bis sie sich meinen Wonneproppen vornehmen wollte und einen großen Spritzer Urin abgekommen hat. Peinlich für Mama.

„Das passiert bei Jungs häufiger“, gestand die Helferin. Grund zur Freude beim Wiegen und Messen: 4.770 Gramm schwer, 60 Zentimeter Körperlänge und ein Kopfumfang von 40 Zentimeter – mein Schatz ist gewachsen und kräftiger geworden. Darüber war ich erleichtert, denn nach dem Stillen hat Leon häufig so viel ausgespuckt, dass ich mich gefragt habe, wo die ganze Milch wohl herkommt. So viel konnte ich doch niemals in mir drin haben. Was bleibt denn da noch im Körper meines Babys?

„Kein Grund zur Sorge, Frau Wilde. Speikinder sind Gedeihkinder“, besänftigte mich mein Kinderarzt in Gescher einige Minuten später. Beunruhigt wurde ich, als Herzgeräusche festgestellt wurden. „Das hat jedes zehnte Baby und in der Regel ist das gar nicht schlimm“, meinte der Doc zu mir.

Zur Sicherheit sollte ich das jedoch trotzdem in der Kinderklinik in Coesfeld überprüfen lassen. Dort habe ich morgen einen Termin und hoffe, das alles gut ausgeht. Ich freue mich sehr darauf, wieder an dem Ort zu sein, wo der spannendste Moment meines ganzen Lebens stattgefunden hat – nämlich die Geburt meines Babys. Das Team war so nett dort – ich werde morgen allen ganz stolz die guten Fortschritte und Entwicklung meines Goldschatzes zeigen.

Leon im Restaurant Gallo
Fotograf: Pierre Wilde

Außerdem bin ich während Leons fünfter Lebenswoche mit Pierre und unseren Freunden Conny und Frank aus Rheine im italienischen Restaurant Gallo in Gescher gewesen. „Darf ich Ihnen den Kleinen abnehmen, wenn gleich Ihr Essen kommt, damit Sie das ungestört genießen können?“ fragte uns die Inhaberin.

Wow – welch ein Service. Süß fand ich, dass unser Kumpel Frank sich erst nicht getraut hat, den Zwerg auf den Arm zu nehmen. „Kann man da wirklich nichts falsch machen?“ Seine Freundin Conny hatte damit weniger Probleme – da musste ich eher darum betteln, dass ich mein Baby auch mal wieder halten darf.

Beim Fußballabend mit den Kollegen meines Mannes hat uns Pierres Freund Simo Hanoun FC Bayern Fan-Klamotten für Leon geschenkt. Coole Weichenstellung für die Zukunft.

Insgesamt ist Leon sehr lieb und pflegeleicht. Es sei denn, er hat Hunger. Aber irgendwas muss er ja auch von Mama haben. Bei Kohldampf haut und kratzt er uns – sogar das finden wir unendlich süß. Na, der kleine Mann hat uns mit seinem Charme generell sehr im Griff. Wir stehen häufig vor seinem Bettchen und beobachten den Zwerg – das könnten wir stundenlang tun. Verliebte Eltern eben.

Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße von

Elischeba

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