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Anfangs ärgere ich mich. Dann muss ich lachen. Und als „Dreifuß“ singt kullern meine Tränen.

Aber mal ganz von vorn. Wir befinden uns um 15 Uhr mit gespannter Vorfreude in der MCC Halle Münsterland.

Gern möchten wir an der Backstageführung und am Meet & Greet von Yakari teilnehmen. Wir wollen die Darsteller kennenlernen und einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Ein hochgewachsener Mann sagt uns gegen 15 Uhr 10, dass es in fünf Minuten losgeht. Treffpunkt ist die Meeting-Point Flagge im Foyer. Wir nutzen die Zeit um mit den Kids rasch die Waschräume aufzusuchen. Als wir rauskommen gehen wir zur Meeting-Point Flagge zurück. Wir sind spät dran. Allerdings stehen so viele Gäste am Treffpunkt, dass wir davon ausgehen, dass die Tour jeden Moment startet.

Bewertung Yakari Musical
Fotograf: Pierre Wilde

Zehn Minuten später wundern wir uns. Immer noch niemand hier? Die Kinder langweilen sich. „Mama, wieso muss man denn so lange warten?“ erkundigt sich der Mini Chef.

Irgendwann überlegen wir, ob die Tour gar nicht stattfindet. Dann öffnet eine junge Frau riesige Türen und lässt gespannte Gäste auf ihre Plätze. Wir sitzen im Block H. Fünf Minuten vor Beginn der Show berichten andere Gäste begeistert von der Backstageführung. „Ich habe gesehen wie Yakari sich schminkt“ erzählt eine Zehnjährige.

Yakari Musical Münsterland
Fotografin: Elischeba Wilde

Das Musical geht los und ich ärgere mich. Wieso habe ich nicht wiederholt Leute gefragt wann es losgeht? Ich denke mir, dass ich das „Meet & Greet“ wegen eigener Blödheit verpasst habe.

Meine Kinder haben sich gelangweilt und wir standen wie Falschgeld mitten im Foyer.

Die ersten Minuten höre ich halbherzig zu. Denke darüber nach, dass ich eine tolle Story für euch verpasst habe. Überlege, dass ich so gern making-of Fotos machen wollte.

Jens Hauer Yakari
Fotograf: Jens Hauer im Auftrag für Yakari

Auf der Bühne jammert Yakari, dass er nicht wie ein richtiger Indianer Feuer machen kann. Und ich denke darüber nach, dass ich nicht wie eine richtige Journalistin Treffpunkte finden kann.

Die Show geht weiter, haut mich aber nicht um. Bis das süße Indianermädchen das Lied „Der Erde sei Dank“ sinkt. Die Musik berührt mich. „Wer sein Herz öffnet, kann so viel mehr sehen,“ singt ein Darsteller mit warmer Stimme weiter.

Unsere zweijährige Emily sitzt auf meinem Schoß – ihre blauen Augen erscheinen mir dreimal so groß wie sonst. Die Maus ist total fasziniert. Auch Leon ist angetan.

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Fotograf: Jens Hauer im Auftrag für Yakari

Ich mag den Text. Wir neigen dazu, alles für selbstverständlich zu nehmen. Anstatt dankbar dafür zu sein, dass gegen unsere Wehwehchen tolle Heilkräuter wachsen. Dann erinnere ich mich, dass ich bereits als Kind Indianerfan war. Die Pferde, die langen Zöpfe der Mädchen und die Verbundenheit mit der Natur.

Ich schaue mir die anderen Gäste an. Überall Familien mit Kindern. Zahlreiche verkleidete Indianer. Teilweise mit hervorragenden Kostümen und schwarzen Perücken. Ich bin beeindruckt.

Großartige Sänger, Schauspieler und Tänzer nehmen uns auf eine spannende musikalische Reise mit. Im Mittelpunkt stehen Mut, Respekt und Freundschaft.

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Fotograf: Jens Hauer im Auftrag für Yakari

Außerdem werden Kinder miteinbezogen. Sie lernen von den Darstellern wie sie Regen machen. Als der Wald brennt heißt es: Kinder, helft uns! In der riesigen Halle stehen alle Kinder auf und klopfen feste auf ihre Beine.

Auf der Bühne fängt es an zu regnen und den Kindern wird gedankt. Zwischendurch kommen Fragen an die Kinder – das fröhliche Geschrei im Publikum ist ansteckend. Und immer wieder gibt es etwas zum Lachen.

Während ich anfangs dachte, dass das Musical nur „ganz nett“ ist, bewegt es fortschreitend mein Herz. Es zieht mich mit. Das verpasste „Meet & Greet“ ist vollkommen vergessen.

Mir gefällt es, dass die Vorbildfigur Yakari aufopferungsvoll, selbstlos, hilfsbereit und mutig ist. Die Geschichten von Yakari und seinem Sioux-Stamm haben Tiefe.

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Fotograf: Jens Hauer im Auftrag für Yakari

Das Yakari-Ensemble setzt sich mit Hilfe des Kompetenznetzwerks nestwärme e. V. bundesweit für Familien mit chronisch kranken und behinderten Kindern ein. Diese zentralen Werte ziehen sich wie ein roter Faden durchs gesamte Musical.

Als der Wolf „Dreifuß“ sein Lied beginnt, ist es um mich geschehen. Tränen kullern. Mit dunkler und beeindruckender Stimme singt er, dass ein Krieg niemals zu einem Sieg führt. Dass das Leben zu kurz für Streit ist. Und er lädt ein zu verhandeln anstatt zu kämpfen.

YAKARI Musical Dreifuss
Fotograf: Jens Hauer im Auftrag für Yakari

Ich überlege kurz, ob man nicht Assad, Putin und Co. zum Musical einladen kann. Oder wie es wäre, alternativ die Kinder des Publikums an die Macht zu lassen. Ihr Held ist einer, der ein wahrer Held ist. Nämlich Yakari.

Hier erfährst du mehr über das sensationelle Musical.

Viel Spaß!

Elischeba

Hinweis: Ich wurde für meine Recherche zum Musical eingeladen (Pressereise). Die Gedanken sind meine eigenen.

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